Nachruf Sepp Moosmann

Die Abteilung Textil – freie, angewandte und experimentelle künstlerische Gestaltung

trauert um

 

Sepp Moosmann

Professor für Textiles Gestalten von 1976 bis 1997

 

Mit Prof. Sepp Moosmann verlieren wir einen Kollegen, Künstler und Lehrer, der bis zuletzt mit wachem Interesse und Engagement die Entwicklung der Angewandten im Allgemeinen und jene der Abteilung Textil, der Abteilung Mode sowie der Kostüm- und Modesammlung im Besonderen verfolgt und daran regen Anteil genommen hat. Sein künstlerisches Interesse und seine Liebe galten dem Textil in all seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen und der Literatur, vor allem der Lyrik.

 

Sepp Moosmann war ein ebenso feinsinniger wie präziser Künstler, der die textile Kulturtechnik der Stickerei in seiner künstlerischen Praxis meisterlich entfaltete. Selbst Absolvent der Angewandten, kehrte er 1967 als Lehrender an das Haus zurück. Er war fast zehn Jahre an der Meisterklasse für dekorative Gestaltung und Textil unter der Leitung von Prof. Grete Rader-Soulek als Lehrbeauftragter tätig, übernahm 1975/76 die neu eingerichtete Meisterklasse für Textiles Gestalten und Werken und Modetextil und leitete zwischendurch jeweils ein Jahr interimistisch sowohl die Meisterklasse für Mode wie jene für Tapisserie. Als Lehrender vermochte er in den dreißig Jahren seines engagierten Wirkens in vielen Studierenden ein besonderes Interesse am Textilen als Medium freier und angewandter künstlerischer Produktion zu wecken und trug damit wesentlich zu einer zeitgenössischen Auslegung und Profilierung des Faches Textiles Gestalten bei.

1984 schrieb er in einem Katalog der Angewandten über seine Lehrtätigkeit: „Unbegrenzt soll bei kreativer Arbeit die Phantasie sein. Die Technik ist wichtig, aber nur in dem Maße, als mit ihrer Hilfe das ausgeführt werden kann, was als Idee existiert. Sie darf aber nie Hindernis sein. Jedes Material unterliegt einem eigenen Gesetz. Das zu finden, ist eine der Aufgaben, die zu stellen sind. … Als Wichtigstes, im Vordergrund stehendes, schien mir zu sein, den Lernenden zu sich selbst zu führen, denn alles nur Anerzogene würde bald wieder vergessen sein, wenn er sich nicht damit identifizieren kann.“ (Sepp Moosmann, Übungen und Gestaltungen / Meisterklasse für Textiles Gestalten und Werken; Hochschule für angewandte Kunst Wien 1984)

 

Nach seiner aktiven Zeit an der Angewandten trat er verstärkt als Schriftsteller an die Öffentlichkeit. Im Alter kehrte er an seinen Geburtsort Dornbirn zurück, wo er am Sonntag im Alter von fast 89 Jahren verstarb.

 

Wir gedenken mit Respekt, Wertschätzung und Dank seiner Aufmerksamkeit und Großzügigkeit im menschlichen Umgang und würdigen sein großes fachliches Engagement.

 

In einem letzten Gespräch vor zwei Wochen bat er mich, Sie alle herzlich zu grüßen.

Barbara Putz-Plecko                                                                                                                                                 im Namen aller Lehrenden und Studierenden der Abteilung

artist talk — Nikolaus Gansterer

MONTAG, 11h im SR 3 im Altbau DG

Bild: Nikolaus Gansterer, Thinking-Drawing-Diagram, 2013

VON DER FORM ZUR FIGUR: MATERIALITÄTEN DES DENKENS I

 Mag. Nikolaus Gansterer

Künstlerische Projektarbeit (2 Wst.) in Kombination mit Praxen (2 Wst.)

Anmeldemodus per email: <nikolaus.gansterer@uni-ak.ac.at>

Das Seminar findet geblockt zu je 3 Wochenendworkshops statt.

Einzelgespräche nach Vereinbarung.

Das Seminar beschäftigt sich mit der grundsätzlichen Frage nach den Möglichkeiten der Übersetzung und Visualisierung von Denk- und Wahrnehmungsprozessen und richtet den Fokus auf die Entwicklung spezifischer dynamischer Formen der Notation von künstlerischen Schaffensprozessen. Ausgehend von aktuellen künstlerischen Forschungsprojekten Gansterers werden zentrale Methoden und experimentelle Ansätze der künstlerischen Forschung in Theorie und Praxis vermittelt. Durch transformative Übergänge von der Idee zum Zeichen, vom Wort zum Bild, vom Material bis hin zur Handlung werden Strategien des Auf-Zeichnens und Ein-Schreibens einzeln und im Kollektiv erfunden, erprobt und erfahrbar gemacht. Die verstärkte Sensibilisierung auf die qualitativen Merkmale des kreativen Handelns und den zugrundeliegenden Mikrogesten und Denkfiguren eröffnet die Möglichkeit, inhärenten „Choreo-graphien des Sinn-Machens“ nachzuspüren, um den Form- und Materialbegriff performativ zu erweitern.

 

Einführung:

23.10.2017, 11-12.30 | Seminarraum 3, Altbau DG

IK_KK – Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung

open house 25.10.2017

Mappengespräche Abteilung KKP – Kunst und Kommunikative Praxis

• 11h
• 13h
• 15h

in den Räumen der Klasse KKP

Mappengespräche Abteilung DEX – Design, materielle Kultur und experimentelle Praxis

• 11h
• 13h
• 15h

in den Räumen der Klasse TEXTIL

Samstag, 13. Mai 2017, 19.00 Uhr
Universität für angewandte Kunst Wien, Stubenring 3, 1010 Wien, Dachgeschoß SR 3

Vortrag Léontine Meijer-van Mensch Direktorin Jüdisches Museum Berlin
Moderation Monika Sommer /ecm Leitungsteam, Direktorin Haus der Geschichte Österreich

Das Jüdische Museum Berlin steht an einem Wendepunkt: Im Februar diesen Jahres folgte die Niederländerin Léontine Meijer-van Mensch der bisherigen Programmdirektorin Cilly Kugelmann nach, die diese Aufgabe nahezu seit der Eröffnung des Museums im Daniel Liebeskind-Bau 2001 inne hatte.
Was erträumt sich Meijer-van Mensch vom Jüdischen Museum Berlin, das sich als lebendiger Ort der Reflexion über die jüdische Geschichte und Kultur sowie über Migration und Diversität in Deutschland versteht? Wie wirkt sich die fundierte museologische Positionierung von Léontine Meijer-van Mensch auf die Programmgestaltung aus? Wie bzw. in welchen Bereichen der Museumsarbeit wird die museologische Reflexion in die Praxis Eingang finden?

Eintritt frei
Anmeldung unter: ecm_anmeldung@uni-ak.ac.at
 

Trauer um Ingeborg Strobl

Trauer um Ingeborg Strobl

Ingeborg Strobl war mit ihrer feingestimmten Aufmerksamkeit, ihrer künstlerischen Ausdruckskraft und differenzierten Kritikfähigkeit sowohl als Künstlerin wie als Kollegin eine herausragende Persönlichkeit. Sie beobachtete und untersuchte äußerst sensibel Natur und Gesellschaft in ihren historischen und zeitgenössischen Dynamiken und entwickelte darüber ein sehr breit gefächertes künstlerisches Oeuvre.

Als engagierte Lehrende vermochte sie den Studierenden in besonderer Weise sowohl das Poetische im Alltäglichen und oft Unscheinbaren zugänglich zu machen, sowie – kritisch und zugleich humorvoll – das Poetische und das Politische immer neu in Verhältnis zu setzen. Wir gedenken ihrer mit großer Wertschätzung, Verbundenheit und Trauer. Und danken Ihr für ihr Engagement für unsere Universität.

Gerald Bast
Barbara Putz-Plecko
Institut IK.KK

DIPLOM | DISSERTATIONSPRÄSENTATIONEN – künstlerisches Lehramt

 

Dienstag 24. Jänner 2017 14:30 Uhr im Room for DAE, Ferstel-Trakt, 2. Stock

 

14:30h                   Begrüßung durch Eva Maria Stadler

 

14:40h                  Kragulj Claudia

Post/koloniale Blicke, Blickregime und Blickregie – Aspekte der Dekolonisierung

des Blicks in der zeitgenössischen Kunst

Betreuerin: Eva Maria Stadler, Univ.-Prof. Mag. phil.

15:10h                   Weniger Nicole

Der Einfluss von Technologie auf den Körper, der übrig bleibt.

Selbstverortung, Imagination und Ausdehnung im virtuellen Raum

Betreuerin: Eva Maria Stadler, Univ.-Prof. Mag. phil.

 

15:40h                    Demus Ruben

QRpedia in Derby und Wiki Loves Monuments in Österreich

Betreuer: Ernst Strouhal, ao. Univ.-Prof. Dr. phil.

 

16:10h                      Tazreiter Julia

Raumkonstruktionen: Über die Transformation des Maßstabs in der Fotografie „im Teppichladen“ von Fischli/Weiss und der Collage „Urban Household 4“ von Julia Willms

Betreuerin: Eva Kernbauer, Univ.-Prof. Mag. phil. Dr. phil.

 

16:40h                                    Pause

 

17:00h                      Bankel Anna Lena

Grenzen und Möglichkeiten emanzipatorischen Potenzials an demokratischen Schulen.

Kritische Perspektiven auf Summerhills Selbstverwaltung anhand von Herbert Marcuses

„Repressive Toleranz“

Betreuerin: Elisabeth Sattler, Univ.-Prof. Mag. Dr.

 

17:30h                       Czifra Agnes

Die Erinnerung in gegenwärtiger Textilkunst und konstruktivistischer Kunst-Didaktik

Betreuerin: Ruth Mateus-Berr, ao. Univ.-Prof. Dr. phil. Mag. art.

 

18:00h                    Scheer Anna

Kunst- und Sexualpädagogik: Interdisziplinäre Methoden

Betreuerin: Ruth Mateus-Berr, ao. Univ.-Prof. Dr. phil. Mag. art.

 

18:30h                   Ablinger Franz | Dissertation

Homecomputer. Zur Technik- und frühen Computerspielkultur anhand einer Zeitschrift 1983 und 1984

Betreuer: Ernst Strouhal, ao. Univ.-Prof. Dr. phil.

 

19:00h                   Umtrunk

Abschlussperformance HEUTE Freitag, 13.01.2017 ab 18h im AIL

Zhou Bin – A 365 Day Project
Live-Performances / Performative Arbeiten

9. bis 13. Januar 2017
A 365 Day Project

Das “A 365 Day Project” begann am 7. August 2016, dem ersten Herbsttag des chinesischen Mondkalenders, und wird 365 Tage andauern. Es besagt, dass Zhou Bin ein Jahr lang täglich eine künstlerische Arbeit schafft. Das Projekt nimmt ein Statement vom 28. April 2016 beim Wort, das er während seiner Einzelausstellung am Chengdu Museum of Contemporary Art gegenüber dem Publikum vorbrachte: “As my life enters its next phase, so does my artwork”.
Zhou beabsichtigt, die Grenzen zwischen Leben und schöpferischer Arbeit zu verwischen, an die Grenzen des Körpers in seiner Performanz zu stoßen, damit seine spezifische Art und Weise zu Schaffen ihr volles Potenzial entfalten kann. Er möchte einen höheren Ordnungssinn erfahren, wenn ihn Leben und Kunst aus der Balance bringen. Sein kreativer Plan: Fortfahren über die Zeitspanne eines Jahres.

Zhou Bin, Jahrgang 1970, studierte an der Xi’anfine Academy of Fine Arts. Von 1994 bis 1997 lehrte er Ölmalerei im alten Sommerpalast und im Künstlerdorf Songzhuang in Peking, seit 2012 Performing Art am Fine Art Institute an der Sichuan University. 1997 ging Zhou nach Chengdu.

Seither arbeitet er primär als Performancekünstler. Bisher entstanden fast einhundert Werke (Performance Art, Installation und Video). Frühere Residencies führten ihn nach Japan, Korea, Singapur, auf die Philippinen, nach Holland, England, Spanien, USA, Thailand, Vietnam, Burma, Indonesien, Pakistan, Israel, Deutschland und Italien.
Kollaborative Projekte: 2007 eröffnete Zhou den UP-ON Live Art Space; 2008 kuratierte er das erste UP-ON International Live Art Festival mit über vierzig Künstler/innen aus der ganzen Welt. 2009 startete Zhou die Produktion Celebration—1/6 Comment on Freedom, ein multimediales permanentes Live Art Happening mit unterschiedlichen Künstler/innen.
In letzter Zeit beschäftigt er sich intensiv mit Performance-Art-Theorie. Zhou ist der Meinung, die chinesische Performance Art müsse die Grenzen des individuellen Körpers transzendieren und sich stärker am internationalen Diskurs beteiligen.

Abschlussperformance mit Studierenden:
Am 13. Januar, 18 Uhr

Clelia Baumgartner, Simone Hintermayer-Scholz, Sarah Howorka, Hanna Mikosch, Lala Nomada, Barbara Pelzelmayer, Michael Pöllinger, Julia Polzer, Lissie Rettenwander

Zhou Bin als Visiting Artist an der Angewandten zu Gast

An der Universität für angewandte Kunst Wien residiert zwischen 15. Oktober 2016 und 15. Januar 2017 der Visiting Artist Zhou Bin. Der international bekannte chinesische Performancekünstler wohnt und arbeitet in dieser Zeit in der Gästewohnung des Ausstellungszentrums der Angewandten im Heiligenkreuzer Hof. Sein Gastaufenthalt schließt an jenen der Medienkünstlerin Victoria Vesna im Jahr 2015 an. Zhou ist somit der zweite Gastkünstler im Rahmen des im Sommersemester 2016 gestarteten Residency-Programms der Angewandten.

Ziel des Programms ist es, Künstlerinnen und Künstler mit besonders interessanten und impulsgebenden Praxen mit jenen ihrer Arbeit verbundenen Bereichen der Universität in Austausch zu bringen und damit zur kontinuierlichen Entwicklung der Institution Universität als Ort der Begegnung, der lebendigen und vielgestaltigen künstlerischen und wissenschaftlichen Produktion, Lehre und Forschung, als Ort der Verhandlung von künstlerischen, wissenschaftlichen und transdisziplinären Praxen sowie ihrer diskursrelevanten und gesellschaftlichen Bedeutung beizutragen. Der Facettenreichtum zeitgenössischer Arbeitsweisen und Forschungen soll durch den internationalen Austausch sowohl für die Angewandte wie für eine interessierte Öffentlichkeit fruchtbar gemacht werden.

Zhous Arbeiten knüpfen hier an. Er ist der Meinung, ein Performancekünstler braucht tägliches Training. Während er die Umwelt mit Herz und Körper wahrnimmt, verschmilzt seine künstlerische Praxis mit dem Leben. Durch seine performative Arbeit und spirituelle Praxis wurde Zhou international bekannt.